Freitag, 16. Mai 2008

An einem Spätsommermorgen

10 000 Euro

demjenigen, dessen Hinweise zur Ergreifung des Mörders bzw. der Mörder führen.

Walli Fiedler
Köln, 23. April 2007
walli.fiedler@t-online.de



Wer kann Angaben zu Heike Rimbach machen?

Heike, eine neunzehnjährige Azubi, ist am Vormittag des 28. August 1995 in Lüttgenrode bei Halberstadt in ihrem Elternhaus auf bestialische Weise gleich dreifach umgebracht worden - sie wurde erschlagen, erstochen und aufgehängt. Die Polizei tappt bis heute, Juni 2006, im Dunkeln, auch verschiedene TV-Sendungen erbrachten wenig Brauchbares. Meine Fragen: Hat jemand Heike als Schülerin oder Auszubildende oder einfach nur als sympathischen Mitmenschen gekannt? Besitzt jemand etwas Schriftliches oder eine Zeichnung von ihr oder eine Fotografie, auf der sie abgebildet ist? Ich bin Rentnerin und wohne in Köln, das Schicksal dieses gescheiten, bescheidenen, immer fröhlichen Mädchens hat mich erschüttert. Es müßte doch möglich sein, auch noch elf Jahre nach Heikes Tod auf Spuren zu stoßen und an Hinweise zu gelangen, die der Polizei die entscheidenden Fingerzeige geben - wenn, ja wenn Menschen, die bisher geschwiegen haben, ihr Herz öffnen.


Waltrud Fiedler, Köln, 15. Juni 2006



Im Vorspann des Polizeifilms heißt es:
"Familie Rimbach ist erst vor kurzem aus Bad Harzburg in einen alten Gutshof in Lüttgenrode gezogen. Zusammen mit ihren beiden jüngeren Brüdern und ihren Eltern lebt Heike Rimbach hier. Am 27. August 1995 sieht Heike abends mit einem ihrer Brüder fern und geht dann zu Bett. Am nächsten Tag hat die Auszubildende frei. Die Familie verlässt frühmorgens das Haus, ohne sie zu wecken. Als sie Heike bei ihrer Heimkehr nicht finden können, suchen sie nach ihr. Am nächsten Morgen stellt der Vater noch einmal den ganzen Gutshof auf den Kopf und entdeckt seine Tochter tot im Heuschober. Im Zimmer von Heike finden sich Spuren eines Kampfes, der Täter ging äußerst brutal vor. Die Polizei geht davon aus, dass Mörder und Opfer sich kannten. Der Täter verfügte über Ortskenntnisse und muss gewusst haben, dass Heike an diesem Tag alleine zu Hause war. Die Polizei sucht Zeugen, die vielleicht in der Umgebung des Tatorts, Amt 93 in Lüttgenrode, Fahrzeuge oder Besucher gesehen haben. Wer weiß etwas über den Täter? Hinweise an die Polizeidirektion Halberstadt, Tel.: 03941 - 590 291. Für anonyme Hinweise ist eine zusätzliche Telefonnummer freigeschaltet: 01378 - 100 100 (0,49 Euro / Anruf - Dt. Telekom)."


Soweit die Polizei.

Die Unterlagen befinden sich derzeit bei der Staatsanwaltschaft Halberstadt. Die antwortet nicht auf Hinweise und Anfragen. Es scheinen sich die Tage unseligen Angedenkens fortzusetzen - nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Da war die Kripo Halberstadt freundlicher, Herr G. hat mir einen sympathischen Brief geschrieben. Herr G. ist "Leiter ZKD". Aber es ist offenbar immer noch strikt verboten, einer Angehörigen des NBB (Nichtbeamtenbereich), d.h. einer Vollidiotin, den kleinen Finger zu reichen, wohl aus Angst, die könnte dann die ganze Hand nehmen.



Heike ist in Lüttgenrode umgebracht worden, einem ehemaligen DDR-Grenznest mit einer uralten, halbeingestürzten Kirche, aber sie und ihre Familie kamen aus Niedersachsen herüber, aus Bad Harzburg. Von Niedersachsen ist Lüttgenrode durch drei Katzensprünge getrennt, aber es sind Welten. Die bürokratischen Gräben sind tief, nur ausnahmsweise kommt es zu Begegnungen und Übereinkünften zwischen West und Ost, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Braunschweig und Halberstadt. Heute immer noch, ewige Zeiten nach der Wende.


Dabei hat es schon einmal gute Ansätze gegeben: 1569 trafen sich in Wennerode, einem Fleckchen bei Vienenburg, zwei hohe Herren, der Herzog von Braunschweig und der Bischof von Halberstadt. Sie wollten einen giftigen Streit schlichten. Anlaß war eine Lappalie, die aber die Hoheitsrechte der beiden Herren schmerzhaft berührte: Nämlich Dietrich von Quitzow, der Besitzer der Wasserburg in Wiedelah, hatte, weil seine Wiesen angeblich unter Wasser standen, den Damm des benachbarten, im Braunschweigischen gelegenen Wiegenroder Teiches eigenmächtig durchstochen. Ein typischer Ost-West-Konflikt also. Wie die Schlichtung ausging, ist nicht überliefert, vermutlich wie das Hornburger, Entschuldigung, Hornberger Schießen. Aber immerhin, zwei Herren aus ganz verschiedenen Weltgegenden hatten sich getroffen!!



In dem salzig-bitteren Brackwasser beamteter deutscher Zuständigkeiten und Nichtzuständigkeiten dümpelt auch der Fall Heike Rimbach seit 11 Jahren ungelöst vor sich hin. Ich höre das Mädchen, man möge mir die Sentimentalität verzeihen, immerzu rufen: "So helft mir doch." Wäre es möglich, daß Halberstädter Beamte ins Braunschweigische dürften oder, noch besser, Braunschweigsche Beamte ins Halberstädtische, um den Fall noch einmal ganz neu aufzurollen, dort nach Herzensgelüsten zu ermitteln und all jene Lücken zu schließen, die sich seinerzeit auftun mußten, weil den Leuten territorialpolitisch die Hände gebunden waren, die Täter wären nach einem Jahr überführt.


Ich bin kürzlich mit meinem kleinen roten Seat-Flitzer nach Lüttgenrode gefahren und habe mir das Mordhaus angesehen. Es ist ebenso verwahrlost wie der ganze Fall selber. Zerborstene Fensterscheiben, fehlende Treppenstufen und -geländer, mit Pappe vernagelte Zugänge, das Unkraut ist die einzige Instanz, die sich um das verwaiste Gebäude kümmert. Es befindet sich im Privatbesitz des derzeitigen Schloßherrn, der jeden, der sich das Haus auch einmal von innen ansehen möchte, wütend anbellt. Schade.


Einziger Lichtblick ist die romanische Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Der mächtige Turm grüßt majestätisch weit hin, und die hohe Doppelspitze scheint zwei diametrale Welten symbolisch zu vereinen und zu versöhnen, die braunschweiger und die halberstädter. Ausnahmsweise. Wenigstens hier.


Walli Fiedler, Köln, 29. Juli 2006

Halt, nein, stimmt ja nicht, die Ermittlungen dauern an, schrieb mir jetzt die zuständige Stelle in Halberstadt, Aktenzeichen 803 UJs 72561/03. Und die Vorgänge lägen bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig (dort wird gerade gegen einen Mann prozessiert, dem nebenbei, quasi im Appendizialmodus, auch der Mord an Heike vorgeworfen wird). Und die Mordkommissionen in Goslar (Niedersachsen) und Halberstadt (Sachsen-Anhalt) "haben zusammengearbeitet und tauschen sich auch jetzt noch aus".

Löblich, dieser Brief, danke. Es gibt noch Menschen unter den Juristen. Hoffentlich fallen sich jetzt nicht die beiden Mordkommissionen begeistert um die Hälse und schwören noch intensivere Zusammenarbeit. Denn das geht ja bald gar nicht mehr. Die grenzüberschreitende Kooperation hat sich in den vergangenen elf trübsinnigen, ergebnislosen Jahren derart vertieft, daß die KollegInnen längst nicht nur ihre Tages-, sondern auch Nachtzeit miteinander verbringen.


Das Wort Appendizialmodus ist übrigens nur klugen deutschen Juristen bekannt. Die beiden Herren rufen sich sofort an, wenn es ihnen irgendwo begegnet. Dann plaudern sie des langen und breiten und gedenken der guten, der alten, der Zeiten.


Walli Fiedler, Köln, 19. August 2006


21. August 2006
Hi, vielleicht sind ja mehrere Leute an dem Mord beteiligt gewesen. Sieht ganz so aus, blos man wird nichts beweisen können. Warscheinlich gibt es auch ein Halbes Dutzend Mitwisser und da müßte man halt eben versuchen, einen aus dem Haufen rauszubrechen, z.B. mit der Kronzeugenregelung. Zu dem Punkt habe ich jetzt eine Meldung gelesen, die will ich hier mal zum besten geben die lautet: Die Bundesregierung will die 1999 ausgelaufene Kronzeugenregelung, die für Terrorismus und organisierte Kriminalität galt, auf Delikte mittlerer und schwerer Kriminalität ausdehnen. Bei Verbrechern (also denjenigen, die eine Tat verübt haben, für die ihnen mindestens ein Jahr Gefängnis droht) kann die Staatsanwaltschaft bei guter Kooperation und mit Zustimmung des Gerichts von der Strafverfolgung absehen und das Verfahren sogar ganz einstellen. Stellt der Kronzeuge sich der Staatsanwaltschaft zur Verfügung und führt seine Aussage zur Verurteilung des Angeklagten, so sichert die Staatsanwaltschaft dem Kronzeugen im Gegenzug Strafmilderung bis hin zum völligen Straferlass zu.


Denn es ist ja ganz klar, den oder besser die Täter kriegen sie, ob nun nach 11 oder 20 Jahren, wer das nicht glaubt, dem fehlt der Draht in der Mütze. Und eh ich nun ewig mit schlechtem Gewissen rumrenn und Alpträume habe und Dauerschiß meld ich mich doch lieber und sag Herr Lehrer ich weiß was. Sollte der oder die sich mal überlegen, wo infrage kommt. Wer zuerst kommt malt zuerst.


Torsten F., Weißenfels


Ich fand ihren Bericht über Heike,bei Google Base. Ich bin mit Heike in die Berufsschule gegangen und wir waren in einer Klasse bis zu dem schrecklichen Tag.Gern gebe ich ihnen die paar Informationen die ich von Heike habe.Nur hätte ich Dann auch kurz ein paar Infos von Ihnen....Wie kommt es das sie sich so für Heike interessieren?Sind Sie ein Verwandter?Der furchtbare Fall Heike jährt sich bald wieder,es ist immer noch schlimm weil man nicht damitabschliessen kann,solange der Täter nicht gefasst ist.Nicht übel nehmen,aber da der Fall Heike nicht wirklich in derÖffentlichkeit steht,finde ich es doch sehr ungewöhnlich das sich jemand sosehr dafür interessiert,was mich aber auch freut,damit wird Heike nievergessen.Wäre nett wenn sie ein Bisl Licht in mein Dunkel bringen.Ich freue mich auf Ihre Antwort und sende Liebe Grüsse


Nicole M., Bilsheim



Mit der Dame in Verbindung gesetzt, aber schade um die Zeit. Sie wußte rein gar nichts. Eine Wichtigtuerin.
WF, Köln, 26.8.06


26. August 2006
Magdeburger Volksstimme

Fall Rimbach
Hoffnung
Von Bernd Kaufholz


Eine Kriminalistenweisheit besagt: Mit jeder Stunde, die nach einem Mord verstreicht, wird es schwieriger, den Täter zu überführen. Das trifft sicherlich in besonderem Maße auf den Fall Rimbach zu. In wenigen Tagen ist es elf Jahre her, da die 19-Jährige umgebracht wurde.

Angesichts dieser Tatsache könnte man zu dem Schluss kommen, dass es aussichtslos ist, den Täter zu ermitteln.
Doch das ist nicht so. Es gibt auch in Sachsen-Anhalt Beispiele dafür, dass alte Fälle noch geklärt werden können. So hatte Bürgit Juhl kaum noch damit gerechnet, dass der Tod ihrer Tochter Maria gesühnt werden würde. Gut zehn Jahre nach dem Sexualmord stand der Täter vor Gericht. Auch der so genannte Magdeburger Parterre-Gangster und der Mann, der in der Landeshauptstadt eine Rentnerin erschlagen hat, kamen nach Jahren hinter Gitter. Der Grund sind wissenschaftliche Methoden wie DNA-Analysen, die immer ausgefeilter werden. Die Hoffnung, dass auch Heike Rimbachs Mörder gefasst wird, besteht deshalb nach wie vor. ( Sachsen-Anhalt )

Nachdem der Chefreporter die Leser der Volksstimme Magdeburg noch am 19. August mit einem großen Riemen zum Thema beglückt hatte, ist dieser etwas bläßliche Kommentar nun aber ein Rätsel. Ticken vielleicht die Uhren in der Guericke-Stadt anders? Oder haben wir es womöglich mit dem Vorboten einer Sensation im Mordfall Rimbach zu tun? Denn der Hinweis auf die DNA-Analysen ist doch sicher nicht zufällig, oder?


W.F., Köln, 26.8.06


An Ladehemmungen leiden offenbar die Herren Ziehe und Geyer, die bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind. Nachdem Herr Ziehe eine sehr leichte Frage zu beantworten nicht in der Lage war, läßt nun auch Stellvertreter Geyer einen mit der Post übersandten Brief seit 14 Tagen unerledigt im eignen Saft schmoren. Was offenbar damit zu tun hat, daß ich nicht zur Öffentlichkeit zähle.


W.F., Köln, 2.9.06




Herr Ziehe hat jetzt nun doch immerhin geantwortet. Und zwar dahingehend, daß das Ermittlungsverfahren in Sachen Heike Rimbach weder von Halberstadt an Braunschweig abgegeben werde noch die Halberstädter Ermittlungen Einfluß auf die derzeit am Braunschweiger Landgericht laufende Hauptverhandlung gegen J.M. nehmen würden, jenen Mann, von dem Insider annehmen, daß er Heike umgebracht hat. Ich finde Herrn Ziehes Antwort in jedem Fall bedauerlich, um dieses milde Wort zu gebrauchen, denn wer dafür ist, daß die seit 11 Jahren ungelöste Mordsache Rimbach bis in allerfernste Zeiten ungelöst bleibt, wird sich über die Braunschweiger Antwort scheckig freuen.


W.F., Köln, 12.9.06



Re: Heike Rimbach
geschrieben von: Admin (IP bekannt)
Datum: 11.06.06 22:00

Hallo Waltrud,
wie bereits auf der Website von "ungeklaerte-morde.de" berichtet, erging es mir ähnlich. Diverse Versuche, ob per Email oder per Telefon, eine Behörde zur Zusammenarbeit und damit gleichzeitig zu einem besseren Ermittlungsergebnis zu bewegen, sind kläglich gescheitert. Böse Zungen behaupten, dass das Lieblingsspiel von Beamten, wozu auch Kriminalbeamte gehören, Mikado ist. Bei diesem Spiel hat derjenige verloren, der sich als erster bewegt.



Gruß
Admin



Warum der Fall Heike Rimbach nicht vorankommt


Anruf bei der Kripo Halberstadt.
Weddeler.
Guten Tag, Herr Weddeler. Es geht um den Fall Heike Rimbach.
Ja.
Erlauben Sie die Frage, wann das Mädchen aufgefunden wurde - war das am 28. oder 29. August?
Das kann ich Ihnen am Telefon so nicht sagen.
Aber Herr Weddeler, der Fall ist 11 Jahre alt, und in dem Film, den ich leider nicht besitze, spielt dieses Datum eine Hauptrolle. Es wird Dutzende Male darüber gesprochen.
Tut mir leid.
Aber Herr Weddeler!
Wie heißt es immer so schön? "Die Polizei, dein Freund und Helfer ..."
Die Unterlagen sind auch gar nicht mehr hier.
Wo sind sie denn?
Die sind bei der Staatsanwaltschaft.
In Halberstadt?
In Halberstadt.
Haben Sie zufällig die Nummer?
Die Nummer kann ich Ihnen gern geben. Das ist die 03941 Vorwahl, dann die 5838207.
Und wer meldet sich da?
Da meldet sich der Oberstaatsanwalt Windweh.
Donnerwetter!
Ja.
Nach einer kleinen Weile die Nummer angewählt. Es tutet.
Windweh.
Guten Tag in Halberstadt. Es geht um den Fall Heike Rimbach, Lüttgenrode.
Der Fall entzieht sich meiner Kenntnis.
Aber Herr Oberstaatsanwalt!
Da müssen Sie bei der Polizei nachfragen.
Die schickt mich ja gerade zu Ihnen.
Tut mir sehr leid.
Sie haben mal der Magdeburger Volksstimme gesagt: "Ich fahre jeden Morgen durch Lüttgenrode."
Schon möglich.
Wenn Sie jeden Morgen durch Lüttgenrode fahren, könnte es ja sein, daß Sie dabei ab und zu auch mal an das tote Mädchen denken.
Also, ich bin nicht imstande, Sie hier am Telefon verbal zu bedienen.
Was Sie vermutlich auch gar nicht könnten, denn die Unterlagen sind in Braunschweig, wie Sie mir geschrieben haben.
Sehen Sie, die Unterlagen sind gar nicht hier! Sie müssen sich an die Staatsanwaltschaft Braunschweig wenden!
Das habe ich gemacht, aber die antworten nicht. Dabei geht es nur um eine klitzekleine Sache, eine Frage, die Sie mühelos beantworten können, auch ohne Unterlagen. Nämlich um die Frage, wann Heike Rimbach ...
Ich sagte schon, das müssen Sie Braunschweig fragen.
Aber weder der Herr Ziehe antwortet noch sein Adlatus Geyer.
Da muß man Geduld haben.
Jawohl, Herr Oberstaatsanwalt.
Geduld und Ausdauer.
Jawohl, Herr Oberstaatsanwalt.


Die Gespräche fanden am 4. September 2006 statt.
Walli Fiedler, Köln




Seit dem 8. September 2006 liegt ein Brief von mir bei Windweh in Halberstadt. Heute ist der 16. Mai 2008. Wörtlich: Der sechzehnte Mai. Wie sagte der große Laotse? "Unvermögen krebst, Tüchtigkeit hat's eilig." Der geradezu überbordende Unternehmergeist der Behörde wird auch daraus ersichtlich, daß die letzte für die Presse bestimmte Mitteilung vom 7. Mai 2004 stammt.



Pressesprecher ist - na, wer? Richtig, der dicke gute alte Windweh. Sie kommen nicht aus der Hüfte. Gemächlich, betulich, bräsig - das ist nach wie vor das Credo und Geschäftsmotto der sehr ehrenwerten Mannschaft um den sehr ehrenwerten Herrn Oberstaatsanwalt. Die Leute müssen das Verfassungsprinzip der justiziellen Unabhängigkeit irgendwie falsch verstanden haben.


Walli Fiedler, Köln
19.12.06
5.4.07

Zusatz
Am 23. April 2007 schickte ich der Staatsanwaltschaft Halberstadt erneut einen Brief, d.h. eine modifizierte Fassung meines Schreibens vom vorigen September, denn es hatte sich eine Reihe neuer Aspekte und Erkenntnisse ergeben. Natürlich wird auch diesem Brief keinsterlei konstruktive Antwort beschieden sein, das ist klar, Windweh spielt den toten Mann, und insoweit hätte ich mir die Blasen an den Fingern schenken können, aber ...


Aber für eine spätere Beweiserhebung ist dieser zweite Brief durchaus von Bedeutung. Wenn Leute aus irgendeinem unbekannten Justizressort vor Ort erscheinen und die Frage stellen werden, wie sich die unerhörte Schlamperei in der Rimbach-Ermittlung hat entwickeln, festigen und zementieren können, dann wird man auch diesen Zweitbrief ausgraben und als Zeugen und Sargnagel hinzuziehen. Dessen bin ich sicher. Wir leben ja in einem Rechtsstaat, nicht wahr?


W.F., 29. April 07



An das Ministerium der Justiz in Sachsen-Anhalt
Frau Pressesprecherin Ute Albersmann
Betr. Mein Anruf von heute, 10.10.2006

Sehr geehrte Frau Albersmann,
seit einigen unvertretbar langen Wochen liegt ein Brief, den ich Herrn Windweh in der Halberstädter Staatsanwaltschaft aus triftigem Grund schrieb, dort auf Eis. Eine Anfrage vom 18. Juli erlitt das gleiche Schicksal. Es geht um den Mordfall Heike Rimbach, eine fast unendliche Geschichte, die sich am 28. August 1995 in Lüttgenrode bei Bad Harzburg zutrug und bis heute weder aufgeklärt ist noch sonst irgendwie vorankommt. Da ich in der Sache persönlich sehr engagiert bin und mit zunehmender Betroffenheit sehe, daß Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft in Halberstadt überaus schleppend und hinhaltend in der Sache agierten und nach wie vor agieren, hatte ich mir in dem Brief erlaubt, Vorschläge zu machen. Vermutlich haben sie Mißmut ausgelöst.


Im Internet ist ein von mir gestalteter Blog zu diesem Fall abrufbar, und zwar mit Google Blog-Suche über das Suchwort "An einem Spätsommmermorgen" oder aber "Lüttgenrode". Es sind dort alle Dreh- und Angelpunkte der Mordsache, wie sie sich aus heutiger Sicht für mich darstellen, behandelt. Ich bitte Sie herzlich, von dem Blog Gebrauch zu machen.

Freundliche Grüße
Walli Fiedler, Köln
10. Oktober 2006



Wenn es erlaubt ist ...

Es soll jeder Polizeibeamte und Staatsanwalt, der früher oder später mit dem Mordfall Heike Rimbach befaßt war/ist, dienstlich verpflichtet werden, so rasch es irgend geht eine eigene persönliche Beschreibung des Tathergangs und des Täters bzw. der Täter in schriftlicher Form bei der Staatsanwaltschaft Halberstadt vorzulegen. Dies geht mindestens ein Dutzend Personen an.
Es sollte - und ich werde nicht müde, es kategorisch zu verlangen - eine andere Mannschaft entweder des In- oder Auslands neu mit Ermittlungen beauftragt werden, am besten die Staatsanwaltschaft Braunschweig.
Es sollten bekannte, vor allem intelligente Profiler in den Fall sich einarbeiten.
Es sollten fortgeschrittene Universitätssemester der Soziologie und des Kriminalistischen Instituts im Teamwork nach Lösungen suchen, und zwar in Form von Jahres- und anderen Prüfungsarbeiten.
Der Fall hat sich 1995 zugetragen. Zu jeder Gelegenheit wurde seither erklärt, die Ermittlungen dauerten an. Worin im einzelnen bestanden die seit Anfang 1996? Bitte jedes Jahr einzeln auflisten. Wo? Internetseite der Staatsanwaltschaft Halberstadt. Verantwortlich: Pressesprecher Windweh.
Es sollten (mindestens zwei) Hellseher bemüht werden.
Es muß eine Konferenz der an der Lösung des Falls arbeitenden Beamten und der privat Betroffenen und Engagierten einberufen werden.
Es muß ein öffentliches Forum (Internet) etabliert werden, auf dem der Fall zu jeder Tages- und Nachtzeit diskutiert werden kann.
Es muß eine beträchtliche Summe für die Ermittlung des Täters oder der Täter ausgelobt werden.
Es sollte öffentlich mehrfach und ausdrücklich, wie es Torsten F. schon getan hat (siehe oben), auf die Kronzeugenregelung hingewiesen werden mit dem Kern des Angebots: Wer den Täter oder die Täter oder einen der Täter anzeigt, geht selbst straffrei aus.
Die Staatsanwaltschaft Halberstadt muß endlich vom BKA die Aufnahme des Mordfalls Heike in das zentrale Register der unaufgeklärten Mordfälle verlangen.

Walli Fiedler, Köln.
27. September 2006




Familie Rimbach, wieso lassen Sie sich so über den Tisch ziehen? Jeder Mensch hat hierzulande das Grundrecht auf ein Gerichtsverfahren in einem angemessenen Zeitraum. Haben Sie schon mal an die Möglichkeit gedacht, die Staatsanwaltschaft in Halberstadt wegen Verschleppung des Verfahrens vor den Kadi zu bringen?

Klaus S. Frohnert, Berlin
21. September 2006



Ich hatte mich, siehe oben, beim sächsisch-anhaltinischen Justizministerium beschwert, daß der dicke Windweh ewig braucht, einen Brief zu beantworten. Gestern (21. Oktober) kam Antwort, und die geht so:
"Die Entscheidung, ob Ihrem in den Eingaben vorgetragenen Anliegen entsprochen werden kann, obliegt zunächst der aktenführenden Behörde. Daher habe ich Ihre Beschwerde zuständigkeitshalber der Staatsanwaltschaft Magdeburg, Zweigstelle Halberstadt mit der Bitte weitergeleitet, die Beschwerde zu prüfen und Sie zu informieren."


Man faßt sich an den Kopf. Ich hatte niemanden gebeten, sich darum zu kümmern, ob meinen "in den Eingaben vorgetragenen Anliegen entsprochen werden" könne, sondern mich schlicht und einfach beschwert, daß unser lieber Herr Windweh, der inzwischen vielleicht schon wieder 10 Kilo zugenommen hat, meinen Brief vom 8. September 2006 nicht beantwortet. Und Sie, Frau Albersmann, sollten, das war meine verrückte Idee, dem Herrn Berufskollegen Dunst machen in einer Angelegenheit, die zum Himmel stinkt, erstens. Zum andern heißt es den Bock zum Gärtner zu machen, genau jene Fraktion zum Prüfer meines Anliegens zu bestellen, über die ich mich beschwere. Ist denn die Welt verrückt geworden, trifft man überall nur noch auf Unlust, gezieltes Mißverständnis, zynisches Hin- und Herschicken? Wem dient das?

Walli Fiedler, Köln, 22. Oktober 2006



An die
Staatsanwaltschaft Braunschweig
poststelle@sta-bs.niedersachsen.de

Guten Tag, Herr Ziehe, Sie teilten mir im September mit, daß die Halberstädter Ermittlungen im Mordfall Heike Rimbach "keinen Einfluß auf die derzeit laufende Hauptverhandlung" beim Braunschweiger Landgericht in Sachen Thai-Mord nehmen würden. Nun erfahre ich aber von der Goslarschen Zeitung das Gegenteil, nämlich daß die damaligen Ermittlungsakten beigezogen worden sind und durchaus Gegenstand im jetzigen Prozeß werden könnten. Vielleicht verstehe ich nur den Unterschied zwischen "keinen Einfluß nehmen" und "beigezogen" nicht, so daß ich Sie bitten möchte, mir mit einem klärenden Wort behilflich zu sein.

Freundliche Grüße
Walli Fiedler, Köln
18.10.2006


In der Antwort, die schon - davon kann die Justizbürokratie in Sachsen-Anhalt nur träumen! - fünf Tage später eintraf, teilt Niedersachsen mit, "dass das Landgericht Braunschweig in der Tat die den Mordfall z.N. Rimbach betreffenden Akten der Staatsanwaltschaft Magdeburg, Zweigstelle Halberstadt, zur Informationsgewinnung beigezogen hat." Allerdings: "Ob die damaligen Ermittlungen in Halberstadt Einfluß auf die derzeit laufende Hauptverhandlung haben können, ist danach - je nach Ergebnis der Auswertung - offen."
Überhaupt nicht offen. Wer an den Verhandlungen teilnimmt oder auch bloß die Ortspresse verfolgt, weiß, daß Richterschaft und Anklagebehörde recht fleißig von den Ergebnissen der "damaligen Ermittlungen" Gebrauch machen. Auch in den Zeugenaussagen spielt der Mordfall Heike Rimbach eine Rolle, er geistert wie ein Phantom durch die Korridore des Braunschweiger Landgerichts.
Weiter Pressesprecher Ziehe: "Zur Verdeutlichung ergänze ich, dass das damalige Kapitalverbrechen jedoch inhaltlich nicht 'mitverhandelt' geschweige denn entschieden wird, sondern das Gericht sich lediglich etwaige Erkenntnisse zum Angeklagten und zu den Tatumständen erhoffen dürfte, die für den Tatnachweis der Bad Harzburger Taten von Bedeutung sein könnten."
Um abschließend anzumerken: "Eine 'Übernahme' des Verfahrens aus Halberstadt, wie seinerzeit von Ihnen angefragt, ist damit nach wie vor nicht verbunden."
NOCH nicht verbunden, Herr Ziehe. Es wäre ein Gebot der Vernunft, aber auch der Pietät und der Menschlichkeit, das Verfahren, das in Halberstadt hoffnungslos festgefahren ist, nach Braunschweig zu ziehen. Je früher, desto besser.

Walli Fiedler, Köln,
23. Oktober 2006



Halberstadt antwortet oder Das dicke Ende
kommt noch

Heute mittag erschien in meiner Wohnung ein Brillenträger vom Düsseldorfer Landeskriminalamt, der sich mit "Siegmund" vorstellte, und teilte mit, die Staatsanwaltschaft Halberstadt mit Helmut Windweh an der Spitze hätte meinen Brief vom 8. September erhalten und trüge sich mit der Absicht einer Beantwortung.
Ich dachte, ich höre nicht richtig.

Sollten in der Tat die langen, langen Monate, die der dicke W. sich in Schweigen hüllte, ein so plötzliches, geradezu brutales Ende finden? Und würden sich W. und seine tapferen Schweigemänner damit nicht einer gewissen Überdehnung ausliefern? Denn immerhin erfordert ja doch die Beantwortung des Schreibens ein Heben der Ärsche von den diesbezüglichen Halberstädter Sitz- und Liegeflächen, was, wenn es überstürzt ausgeführt wird, zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wenn nicht Schlimmerem führen kann. Ich weiß nicht, ob man in Halberstadt darüber schon mal nachgedacht hat. Jedenfalls an Siechtum oder gar vorzeitigem Ableben deutscher Justizbeamter kann niemandem etwas liegen. Wir sind doch alle so froh, daß wir sie haben!

Walli Fiedler, Köln
14.11.06




Walli erhält einen Brief

Der Leitende Oberstaatsanwalt in Magdeburg, Zweigstelle Halberstadt
Bearbeitet von: OStA Windweh
Halberstadt, 07.11.06 (13.11. abgestempelt. W.F.)
Durchwahl (03941) 5838-207
Ermittlungsverfahren z.N. von Heike Rimbach;
Hier: Ihre Beschwerde vom 11.10.06 über die Behandlung Ihrer Eingaben in dem o. g. Ermittlungsverfahren ...

Anrede.
"Ihr persönliches Engagement in der Mordsache Rimbach ist einerseits lobenswert", teilt Herr Windweh mit.
Oh Gott, lobenswert! Verräterisches schnelles Herzklopfen, diese elenden kalten Füße plötzlich, die aufquellende pralle Fettzunge im Gebißkäfig. Lobenswert! Wird es zum Bundesverdienstkreuz reichen?
"Andererseits", meint OStA W., "sind Sie auf Informationsquellen angewiesen, die sich aus dem betroffenen Familienkreis und deren Umfeld, evtl. auch durch Gespräche mit Angehörigen der Kriminalpolizei in Braunschweig und Halberstadt ergeben haben. Auch das Internetforum mag für Sie als Quelle Ihrer Erkenntnisse akzeptabel sein."

Das Ende. Das war's dann. Wie konnte ich auch so dämlich sein, die Familie, Kriminalbeamte und, ganz schrecklich, das Internetforum zu befragen! Das MUSSTE ja schiefgehn. Wo es doch ratsam gewesen wäre, zuerst einen Blick in die Akten zu werfen. Einfach ganz schlicht einen Blick in die Akten zu werfen, Walli! Denn:
"Allein diese Erkenntnisquellen reichen nicht", so OStA W. triumphierend, "weil grundsätzlich und alleinentscheidend - jedenfalls vor Gericht - der betreffende Aktenvorgang ist, der Ihnen ..."

Ätsch

"... inhaltlich jedoch nicht zur Verfügung gestellt werden kann. Auskünfte aus den Akten (oder gar Akteneinsicht) dürfen an privat engagierte Personen, wie Sie sich selbst bezeichnen, nur dann erteilt werden, wenn ein berechtigtes Interesse Ihrerseits vorliegt. Ein solches vermag ich in Ihrem Fall aber nicht zu erkennen. Deshalb können Ihnen die Vorgänge selbst oder Auszüge davon als Erkenntnisquellen nicht zur Verfügung gestellt werden."

Mit anderen Worten: Was "berechtigtes Interesse" ist, bestimmt Windweh. Da mag Heike Rimbach hundertmal elf Jahre ungesühnt tot sein und seither Hunderte "berechtigter Interessenten" vom Osterwiecker Streifenpolizisten bis zum Oberleitenden Oberstaatsanwalt an dem Fall sich die Zähne ausgebissen haben - macht nichts, wer berechtigtes Interesse hat, wer berechtigter Interessent ist, bestimme ich, Windweh. Noch Fragen?

Der Witz ist, daß ich überhaupt keine Akteneinsicht beantragt habe.

Also daß in dieser Behörde die Schlamperei grassiert, ist bekannt, aber daß auch akute Geistesschwäche dort beheimatet ist, stimmt nachdenklich. Denn wie soll man das nennen, wenn Anträge bearbeitet werden, die gar nicht eingereicht wurden, Fragen beantwortet werden, die nicht gestellt worden sind? Hat man nichts Besseres zu tun? Zweifellos besser wäre es z.B. gewesen, mein Schreiben vom 8. September endlich zu beantworten. Wie wär's damit, Herr Windweh?

Walli Fiedler, Köln
17.11.2006



Warte nur ...

In der Mordsache Heike absolute Windstille. Über allen Gipfeln ist Ruh. Stillstand. Halberstädter Würstchendämmerung. Die Vögel schweigen im Walde. Seit über 10 Jahren, also Harz X. Dem dicken Windweh ist der Bart durch die Tischplatte gewachsen.

"... dazu führt, daß es immer mehr Juristen gibt, die sich alles erlauben können, sogar schwerstes Unrecht mit einem Maß an krimineller Energie, für das normale Bürger Jahre hinter Gitter müßten."

Aus Administrators Odenwald Geschichten (1. November 2005).

Traurig, fast trübsinnig, mit Sicherheit angeekelt

Walli Fiedler, Köln
19.12.2006



In der Mordsache Heike Rimbach ist die Lage unverändert: Die Staatsanwaltschaft Halberstadt (Helmut Windweh) hat auf mein Schreiben vom letzten September immer noch nicht geantwortet. Desgleichen Frau Albersmann, Pressesprecherin im Ministerium der Justiz in Sachsen-Anhalt, bei der ich mich über den Schweigeterror der Windweh-Gruppe beschwerte. Dito ein Herr Kraus, der im gleichen Ministerium das Ressort Strafrecht unter sich hat. Desgleichen Ministerin Kolbe (SPD).

Zum Kotzen. Man müßte mit dem Knüppel dazwischenschlagen.

Walli Fiedler, Köln
19. Januar 2007



An den Deutschen Bundestag
Undine Kurth, Grüne, Harzregion
Guten Tag, Frau Kurth, ich weiß nicht, ob Sie von dem Mordfall Heike Rimbach gehört haben: Am 28. August 1995 wurde in der kleinen Harzgemeinde Lüttgenrode die damals 19jährige Heike Rimbach ermordet. Von dem Täter fehlt bis heute jede Spur, die von Anfang an oberflächlichen und lückenhaften Nachforschungen verliefen im Sande. Polizei und Justiz - die Akten verwaltet derzeit Oberstaatsanwalt Windweh in Halberstadt - unternehmen so gut wie nichts, Licht in den Vorgang zu bringen, meine Eingaben, Briefe, Vorschläge, Hinweise - ich befasse mich seit Juni 2006 mit dem Fall - werden nicht beantwortet. Es müßte dringend ein Dienstaufsichtsverfahren eingeleitet und eine andere Behörde mit den Ermittlungen betraut werden. Sehen Sie als mitverantwortliche Abgeordnete für die Harzregion eine persönliche Möglichkeit, den steckengebliebenen Justizkarren wieder flottzumachen?

Beste Grüße
Walli Fiedler
9. Februar 2007

PS. Ich weise auf mein Google-Blog zum Mordfall Rimbach hin, das Sie unter "An einem Spätsommermorgen" abrufen können und das Sie über den Stand der Dinge informiert. Danke. WF.

In die Bitte um Mithilfe bei dem Versuch, den Schweige-Esel der Halberstädter Justizbürokratie auf Trab zu bringen, bezog ich zusätzlich den SPD-Bundestagsabgeordneten Andreas Steppuhn mit ein, der ebenfalls für die Harzregion im Parlament sitzt.
Sollte das keine Resonanz finden, stünden noch die Herren Uwe Küster (SPD) und Bernd Heynemann (CDU), beide Magdeburg, bereit, der guten Sache einen guten Dienst zu erweisen.

Ich habe wenig Vertrauen. Aber mal sehn, vielleicht befindet sich ein normal empfindender Mensch unter den Mandatsträgern. Könnte ja sein.
WF.

Die Hoffnung hat getrogen. Weder die Bundestagsabgeordnete Kurth von den Grünen noch der Bundestagsabgeordnete Steppuhn von der SPD, beide sitzen für die Harzregion im Parlament, hielten es für nötig oder zweckmäßig oder gar opportun, meine Anfragen vom 9. Februar zur Kenntnis zu nehmen, geschweige zu beantworten. Deutscher Abgeordnetenalltag oder Deutschland, deine Volksvertreter. Vermutlich hat sie ihr Votum für den Einsatz deutscher Tornados in Afghanistan soviel Kraft gekostet, daß für anderes nichts mehr übrig war.

Am 1. April wandte ich mich deshalb noch mal an die grüne Abgeordnete:

Frau Kurth, könnten Sie meine Anfrage, die nun seit fast acht Wochen unerledigt auf Ihrem Schreibtisch liegt, zunächst nicht so beantworten, daß Sie bestätigen, sie wenigstens gelesen zu haben?

Ähnliche Post ging an Herrn Steppuhn.



4. April 2007. Eine mitleidende und sehr betroffene Leserin wandte sich heute mit einer mail an mich:

Ich habe im TV bei RTL II von Heikes tragischem Schicksal gehört und dazu vorallem eine Frage: wie ist der Stand der Ermittlungen und an wen kann man sich wenden, wenn man das Gefühl hat, dazu eine Ansicht loswerden zu müssen.

Das klingt blöd, auch für mich selber, aber mir läßt das alles keine Ruhe und nach 2 schlaflosen Nächten und zumindest einer Theorie, suche ich nach jemanden, der mir nicht gleich den Vogel zeigt sondern der zumindest zuhört oder lesen will, was ich vermute. Offene Frage in der Sendung waren u.a. das Motiv.. die Umstände an sich in der Heike sich einer Diskussion und dann diesem Verbrechen stellte.


Warum z.B. hat Heike mit niemanden über eventuelle Probleme geredet? Meine Frage wäre: hat sie das sonst gemacht? Wenn früher ja.. aber hier nicht, dann könnte das daran liegen, das die Probleme Personen des nächsten Umfeldes betraf, und die wiederum an etwas beteiligt gewesen sein könnten, was an den Grundpfeilern der Familie gesägt hätte.. man denke an die kriminellen Vorfälle in der Werkstatt des Vaters.. Also: wenn zum Beispiel die Brüder damit was zu tun hätten, Heike ihnen durch Zufall draufgekommen ist oder Zeuge von etwas wurde, was diese oder andere Dinge ans Tageslicht gebracht hätte (man denke an die Konsequenzen!!) .. dann ist es vorstellbar, das sie mit einer dieser Personen eine Diskussion in ihrem Zimmer hatte (das würde auch die Kenntnisse über den freien Tag, die Zimmer etc. etc. erklären), die in körperliche Gewalt gegen Heike ausartete.. die Kontrolle ging verloren.. die Angriffe am Anfang waren als Nötigung gemeint, das steigerte sich mit der Erkenntnis, das Heike offensichtlich irgendetwas ablehnte oder sich nicht beteiligen wollte, in einen "Overkill".. aus Angst. Aus reiner purer Angst vor der Entdeckung und dann vor dem was passieren würde, wenn Heike diesen Angriff überlebt. Darum diese unglaubliche Brutalität. Hier sollte Heike auf jeden Fall sterben, unter allen Umständen. Ein Exfreund oder jemand ausserhalb der Familie wäre dazu nicht fähig gewesen. Es ist Mord aus Verdeckungsabsicht gewesen.

Ich weiß das das bescheuert klingt.. aber ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, das an den Gedanken und den Begründungen dafür was dran ist. Hier geht es nur darum, das endlich Gerechtigkeit passiert. Ich kann mich natürlich auch völlig irren .. aber wie wahrscheinlich ist das dann? Was sein soll, WIRD sein...

Bettina



... Heike geht mir nicht aus dem Kopf
Hallo.. und vielen Dank für die Antwort. Ich denke, mich beeindruckte die enorme Diskrepanz zwischen der Beschreibung von Heikes Wesen und der unglaublichen Brutalität des Verbrechens. Dabei halte ich es nicht für Hass, was den Täter so austicken ließ. Er stand wohl unter Zugzwang ab dem Moment, als er begonnen hatte, Heike körperlich zu attackieren. Ab einem bestimmten Punkt war dem Mörder klar, DAS wird er weder erklären können, noch würde Heike das verschweigen. Er MUSSTE also weitermachen und so kam es zu diesem Blutrausch, einem Overkill. Angst und Panik waren der Motor nach meiner Ansicht, wenn der Täter die Chance gehabt hätte, Heike in Luft aufzulösen, dann hätte er es m. E. nach getan. Dazu wäre ein abgewiesener Liebhaber oder Freund nicht in der Lage.

Dem Anschein nach ging es auch nicht um einen sexuell motivierten Angriff. Mag es am Anfang um einen Streit gegangen sein, als der eskalierte, kam es zu soviel extremer Gewalt, das es in meinen Augen nur eine Person getan haben kann, die zu allem anderen keinerlei persönliche Distanz zu Heike hatte .. das kann also nur jemand aus dem engsten Umfeld getan haben.


Dazu passt, das Heike mit niemanden geredet hat. Es war also sehr gut möglich, das sie allein versucht hat, eine Lösung zu finden. Warum hätte sie das tun sollen, wenn es nicht unmittelbare Familienangelegenheiten betraf?
Ich möchte mich nicht weiter in Spekulationen verlieren. Aber manchmal sehen Aussenstehende einfach Zusammenhänge besser, als die Leute die direkt involviert sind. Ich möchte auch nicht an die Mutter herantreten, denn da geht es um zu Privates.


SIe können meine Statements sehr gern weiterleiten, ich habe auch Interesse daran, hier am Ball zu bleiben. Ich weiß wirklich nicht, warum das so ist, aber Heike geht mir nicht aus dem Kopf. Da ist soviel zu klären, da musste ich meine Zweifel überwinden und mich melden. Wenn ich was tun kann, auch wenn ichs kaum denke, ich würde es gern tun.


Vielen Dank.
Bettina



Walli Fiedler an Andreas Steppuhn, Abgeordneten der SPD, der die Harzregion im Bundestag vertritt
Betrifft: Mordsache Heike Rimbach
Köln, 30. April 2007

Guten Tag, Herr Steppuhn, in meinem Telefongespräch heute morgen mit Frau Jakob habe ich meine Anschriften mitgeteilt, die allerdings auch im Internet stehen. Ferner hinterließ ich meine Adresse auch bei abgeordnetenwatch.de. Es gab keinen Grund, eine Reaktion auf meinen Brief so immens lange hinauszuzögern, nämlich bis zum 27. April. Das sind 11 Wochen.

An diesem 27. April forderten Sie mich öffentlich im abgeordnetenwatch.de auf, Sie anzurufen. Als ich anrief, waren Sie nicht da. Sie hätten schrecklich viel zu tun, hieß es. Aber am Montagvormittag wären Sie da, ich möge es da doch noch mal versuchen. Als ich am Montag um 9 Uhr anrief, waren Sie abermals nicht da. Sie hätten schrecklich viel zu tun, hieß es wieder. Randvoller Terminkalender. Ob ich Donnerstag noch mal anrufen könne.

Ich weiß jetzt nicht, wie Ihre weiteren Planungen in der Sache aussehn, könnte mir aber vorstellen, daß sich das schäbige Spiel noch bis Dezember und darüber hinaus fortsetzen ließe. Denn schließlich muß ja Rache sein, nicht wahr?

Ich werde nicht mehr anrufen. Telefongespräche sind Schall und Rauch. Sondern ich habe Ihnen eine Frage in schriftlicher Form öffentlich gestellt, und in ebendieser Schriftform möchte ich eine öffentliche Antwort. Ich bin das nicht nur meinem demokratischen Selbstverständnis und meinem Archiv schuldig, sondern auch meinen Blog-Lesern (Google Blog-Suche, dort "An einem Spätsommermorgen" eingeben), die gespannt sind, was Sie antworten werden. Wenn ich Ihnen sonst noch mit Informationen zur Mordsache Heike Rimbach oder zur gußeisernen Immobilität der Staatsanwaltschaft Halberstadt dienlich sein kann, stehe ich gern zur Verfügung.

Freundliche Grüße
30. April 2007


21. August 2006
Hi, vielleicht sind ja mehrere Leute an dem Mord beteiligt gewesen. Sieht ganz so aus, blos man wird nichts beweisen können. Warscheinlich gibt es auch ein Halbes Dutzend Mitwisser und da müßte man halt eben versuchen, einen aus dem Haufen rauszubrechen, z.B. mit der Kronzeugenregelung. Zu dem Punkt habe ich jetzt eine Meldung gelesen, die will ich hier mal zum besten geben die lautet:
Die Bundesregierung will die 1999 ausgelaufene Kronzeugenregelung, die für Terrorismus und organisierte Kriminalität galt, auf Delikte mittlerer und schwerer Kriminalität ausdehnen. Bei Verbrechern (also denjenigen, die eine Tat verübt haben, für die ihnen mindestens ein Jahr Gefängnis droht) kann die Staatsanwaltschaft bei guter Kooperation und mit Zustimmung des Gerichts von der Strafverfolgung absehen und das Verfahren sogar ganz einstellen. Stellt der Kronzeuge sich der Staatsanwaltschaft zur Verfügung und führt seine Aussage zur Verurteilung des Angeklagten, so sichert die Staatsanwaltschaft dem Kronzeugen im Gegenzug Strafmilderung bis hin zum völligen Straferlass zu.
Denn es ist ja ganz klar, den oder besser die Täter kriegen sie, ob nun nach 11 oder 20 Jahren, wer das nicht glaubt, dem fehlt der Draht in der Mütze. Und eh ich nun ewig mit schlechtem Gewissen rumrenn und Alpträume habe und Dauerschiß meld ich mich doch lieber und sag Herr Lehrer ich weiß was. Sollte der oder die sich mal überlegen, wo infrage kommt. Wer zuerst kommt malt zuerst.


Torsten F., Weissenfels


Ekkehard, B.:
Hallo!! Ich hatte am 4. April 2007 um 2:30 Uhr, auf RTL 2 "Ungeklärte Morde - Dm Täter auf der Spur" gesehen. Ich bin total erschüttert, über den Mord an Heike Rimbach. Die Bilder, die ich gesehen habe, ist mir ein Licht aufgegangen! Da ich, Allgemein Krimi im TV sehe, denke ich mich logisch nach. Die Werkzeuge, Eisenharke, Messer und der Strick, haben eine Bedeutung! Da die Heike R. eine Ausbildung in der Metzgerei ausübte, denke ich mir, dass der Täter aus dem Bereich kommt. Wenn man ein Schwein schlachtet, schlägt man den Kopf um zu betäuben. Die Ungenauer Zeitpunkt des Totes, bei Heike, denke ich mir, dass Sie ausgeblutet wurde und dann später aufgehängt wurde. Das Messer kam erst später nach, um die Spur zu verwischen. Ich denke mir, dass der Täter Jahre lang im Betrieb, die Heike R. Vergewaltig hatte.


Am 13. Juni der Polizeipräsidentin in Halberstadt geschrieben. Keine Antwort. Offenbar alte Halberstädter Tradition. Daraufhin am 21. Juli erneut geschrieben mit dringendem Ersuchen um Kenntnisnahme und Beantwortung. Bis heute, 1. August 2007, ruht still der See. Die mail hatte folgenden Wortlaut:

An die Polizeipräsidentin in Halberstadt
Guten Tag, Frau Marschalk. "Er wolle die Beamten nicht pauschal als rechts abstempeln, doch offenkundig gebe es in der Polizei von Sachsen-Anhalt ein 'strukturelles Problem'. Polizei-Präsidentin Marschalk wies die Vorwürfe zurück, die Polizei im Vorharz sei auf dem rechten Auge blind", schrieb gestern der Spiegel.

Erlauben Sie, Frau Präsidentin, daß ich mich aus aktuellem Anlaß per e-mail an Sie wende. Mir scheint, nicht nur die Halberstädter Polizei ist auf dem rechten Auge blind, sondern auch die Staatsanwaltschaft Halberstadt. Letzteres ist aktenkundig und bundesweit bekannt.

Ein merkwürdiges, um nicht zu sagen skandalöses Verhalten zeigen Polizei und Staatsanwaltschaft Halberstadt allerdings ebenso auch im Mordfall Heike Rimbach. Seit über 11 Jahren übertreffen sich hier beide Instanzen in nahezu prozessierender Untätigkeit. Zu diesem Zweck wäre ratsam, mein Google-Blog "An einem Spätsommermorgen" aufzuschlagen (es müßte mal wieder ergänzt werden).

Es scheint so, als würden wegen Unfähigkeit in den Osten abgeschobene Beamte auf der einen und alte VP- und Stasibestände auf der anderen Seite eine unheilvolle Allianz eingegangen sein. Damit nicht noch größerer Schaden zu Lasten der Stadt Halberstadt und des Landes Sachsen-Anhalt entsteht, ersuche ich mit Nachdruck, darauf zu dringen, daß die Spitzen der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei Halberstadt ihrer Ämter enthoben werden.

Mit freundlichen Grüßen
Waltrud Fiedler, Köln
1. August 2007
walli.fiedler@t-online.de

Mehrfach angeschrieben. Keine Antwort. Dann erfahre ich (bei Google das Suchwort Windweh eingeben, man findet so den Aufsatz der Hamburger "Zeit" quasi automatisch), daß die Dame am 1. Juli ihres Postens enthoben wurde. Das kann allerdings nur erst ein Anfang sein.



Köln, 22. August 2007.
Hallo Leute, wenn Ihr fragt, was sich in den vergangenen Wochen im Mordfall Heike ereignet hat, muß ich bedröppelt sagen: Wenig. Ein paar klitzekleine goldene Punkte sind auf einem Blättchen des Baums Zeitgeschichte erkennbar: Ich habe dafür gesorgt, daß in zwei größeren Blättern, der Magdeburger Volksstimme (am 10. Mai 2007) und in der Goslarschen Zeitung (am 9. Juni 2007), Artikel erschienen sind, die sich mit Stand und Niveau der Ermittlungen und dem nachgerade wahnsinnigen Tatendrang der Ermittler befassen.
Auf meinen Druck hin hatte die Staatsanwaltschaft Halberstadt im letzten Herbst Spurensicherungen mit neuestem Gerät im Mordhaus Lüttgenrode vornehmen und sogenannte Nachvernehmungen durchführen lassen, Dienstleistungen, deren Ergebnisse in einem sogenannten "Geheimen Zwischenbericht" angeblich stehen sollen. An wen der Bericht ging, an die Generalstaatsanwaltschaft oder den Sonderpuff der SPD-Bundestagsfraktion oder an das Justizministerium - niemand weiß es. Vermutlich ist das Resultat derart dünn, daß sich der Große Geheime Zwischenberichter in einer vorletzten Aufwallung von Schamresten genötigt sah, auf eine Presseerklärung zu verzichten. Bekanntlich ist ja unser Oberignorant in seinem Verein auch noch DER PRESSESPRECHER (hat dort aber seit Jahren keinen Abstrich mehr gemacht, die letzte Pressemitteilung stammt vom Mai 2004, siehe pressestelle@sta-hbs.justiz.sachsen-anhalt.de). Aber was soll's, ich habe mir ob des wahrhaft grauenvollen Eifers dieser Lichtgestalt deutscher Ermittlungsdienste schon derart oft das Maul verrenkt, daß es fast schon abgestanden wirkt, dem Hartgummi immer noch eins über zu braten.

Es haben sich auch wieder Sympathisanten, Mitleider, notorische Leserbriefschreiber und Trittbrettfahrer und Spreu und Weizen aller Couleur gemeldet und Betroffenheit signalisiert. Man freut sich natürlich, Mitstreiter zu finden, und Walli kann zu jeder Tages- und Nachtzeit angeschrieben werden, das ist klar. Aber manchmal kommen auch Typen zur Kellertür rein, die besser draußen geblieben wären. Wie z.B. Ulrike Keller, die eines Tages aufgeregt meldete, sie hätte zwei Drähte. Einen zu einem guten Freund mit Hellseherqualitäten, den andern zu einem Polizeibeamten. Der Hellseher orakelte, er sehe als Täter einen Mann um die 30 mit Halbglatze, dessen Familienname mit H beginne. Und der Polizist, bei dem es sich wahrscheinlich um einen Sonderbeauftragten der Bremer Fahrradpatrouillen handelt, meinte, er werde mal direkt bei den Kollegen von der Halberstädter Kripo anfragen.

Nun, der Quark erwies sich als das, was er war: Quark. Die ehrenwerte Dame Keller, nachdem ich sie mit Pseudoinformationen gefüttert hatte, klinkte sich aus und verschwand fluchend im Dunkel des Internets.

Daß ich 10 000 Euro für das Überführen der Täter gestiftet habe, hat sich rumgesprochen. Eine Zeitung in Mitteldeutschland konnte sich gar nicht wieder einkriegen, daß die Stifterin anonym bleiben will. Die Leute begreifen nicht, daß es nicht um mich geht, sondern um die Aufklärung des Mordfalls Heike. Die Auslobung zur Selbstdarstellung und -beweihräucherung zu mißbrauchen, ist verboten. Das verstehen die wenigsten. Sie argwöhnen und fragen: Warum macht die das, was steckt dahinter?



Pardon wird nicht gegeben

Eben sehe ich in der Hamburger Zeit, daß unser Klabautermann mal wieder halbstarke Töne spuckt. Im Nachhinein eines der üblichen Halberstädter Neonazi-Spektakel hat er empört gebrüllt: "Jetzt gibt es kein Pardon mehr!"

Seit heute morgen wird zurückgeschossen! Wunderbar. Aber "jetzt"? Was bedeutet "jetzt"? Also hat es früher Pardons gegeben, Herr Oberstaatsanwalt? Hatten Sie das nicht immer bestritten?

Und dann, schnaubte er, müsse eine Sondereinheit her. Eine Formation politisch geschulter und absolut hart zugreifender Edelgermanen. So in der Art Wachregiment Feliks Dzierzynski. Wortlaut Windweh: "Nötig ist eine Sondereinheit, die so lange aktiv ist, bis die braune Sauce ausgelaufen ist."

Die braune Sauce! Nicht etwa Soße, sondern Sauce. Die braune Sauce. Und ausgelaufen, ein herrliches Wort. Die Bismarck war mal ausgelaufen. In Frankreich sind ganze Fässerbatterien ausgelaufen, als deutsche Soldateska hineinschoß. Windweh, ein Mann, der seine Worte zu setzen weiß, wer hätte das gedacht?

Aber was das eigentliche angeht, nämlich daß man etwas tun oder nicht tun soll, bis die braune Sauce ausgelaufen ist, das ist ausgesprochen dämlich. Es hat im Frühjahr 33 auch Leute gegeben bei uns, die meinten, man brauche nur zuzuwarten, bis die braune Sauce ausgelaufen ist. Die wirtschaften sich ab, hieß es. Ein fürchterlicher Irrtum.

Ein genauso fürchterlicher Irrtum ist es zu meinen, durch Einsatz von Sondereinheiten ließe sich braune Sauce zum Auslaufen bewegen. Daß es ein Oberstaatsanwalt ist, und auch noch einer, der seit einer Reihe von Jahren durch merkwürdiges Verhalten der Neonazi-Szene gegenüber immer wieder in die Schlagzeilen gerät, ist bezeichnend, stimmt mich aber auch in Sachen Lösung des Mordpuzzles Heike Rimbach nicht gerade optimistisch. Denn wer in der einen Sache versagt, kann in der anderen nicht glänzen.

Und herzlichen Gruß
Waltrud Fiedler, Köln
walli.fiedler@t-online.de



Neue Ermittler?

Wenn der Täter gefunden wurde und der Name fällt, dann bekommen einige das grosse Staunen, wie nah der Täter die ganze Zeit war. Ich habe keine Fakten, aber ich bin ganz nah am Geschehn. Warum schliesst sich ein 19 jähriges Mädchen im eigenen Elternhaus nachts ein, was ist da abgegangen, dass man sich einschliessen muss???
Da stinkt was gewaltig. Wenn sie erst vor kurzen da hin gezogen sind, konnten sich ja nur die Bewohner im Haus auskennen und wissen, wo man das Mädel hin schleifen kann, so dass es nicht gleich gefunden wird, da wo nicht gleich jeder hingeht, um zu suchen. Und bei so vielen Zimmern - woher wusste der Täter, dass er Tatwerkzeug "in den Zimmern der Brüder" verteilt? Da hatte aber jemand argen Klärungsbedarf mit dem Mädel. Das kann keiner sein, der weiss, wie man jemanden ermordet, der war sich nicht mal sicher, ob sie tot ist oder noch lebt, so wie er sie zugerichtet hat. Der ganze Fall ist so unscheinbar. Aber warten wir es ab, was die neuen Ermittler so raus bekommen.


GanzNah, 18. November 2007



Eine Art Standesdünkel

Ist es nicht erstaunlich, mit welcher Unverschämtheit Beziehungstäter davon reden, daß für den Mord an Heike nur Beziehungstäter infrage kommen?

W.F., Köln
28.12.2007



Der absolute Spezialist

Früher gab es Schelme, die fuhren als Gaukler von Markt zu Markt und zogen und zogen. Nämlich den Bäuerlein und Kriegerwitwen die Würmer aus der Nase und die Dukaten aus der Tasche. Das ist heute nicht anders. Ein Spurensucher aus K., von der traditionell beschränkten deutschen Lokalpresse als Sachverständiger, Forensiker, Ausbilder an Polizeischulen, Gastdozent in den USA, Experte und sonst noch was enthusiastisch gefeiert, hat sich auf Ersuchen interessierter Kreise teils widerstrebend, teils grinsend bereit erklärt, sich des Mordfalls Heike anzunehmen und alte Spuren zu untersuchen. Da der Mann teuer ist, wurde extra ein Spendenkonto aufgemacht, in das Wohlmeinende nun unbegrenzt einzahlen dürfen. Sehr schön.

Aber auch traurig. Denn die Sache wird natürlich ausgehen wie das Hornberger Schießen, da muß man kein Prophet sein. Nichts, aber rein auch gar nichts wird sie zur Enttarnung der Täter, zur Aufklärung des Falls beitragen. Ich höre schon das wütende Zischen der gefoppten Narren, der hinters Licht geführten Spender und Gutmenschen.

Ich kann nur hoffen, daß es "der absolute Spezialist" nicht zu doll treibt. Daß er die Würde des ermordeten Mädchens respektiert. Daß er mit dem Schmerz der wirklich Betroffenen und Leidenden nicht Schindluder treibt.

W.F., Köln am Rhein
11. Januar 2008



Die Mörder haben mächtige Verbündete oder Zwei Gesänge in voller Länge

An
ZDF-Redaktion Aktenzeichen XY
Postfach 4040
55100 Mainz

Sehr geehrte Frau Nachtigall, ich bin enttäuscht, daß Sie der grauenvolle Mord an der 19jährigen Azubi Heike Rimbach in Lüttgenrode/Harz bisher immer noch nicht dazu bewegen konnte, dem Fall eine Sendung zu widmen. Ich denke, wenn schon die zuständigen Staatsanwälte in Halberstadt und die dortige Lokalpolizei nichts oder nur sehr wenig tun, den Mord, der sich am 28. August 1995 ereignete, aufzuklären, dann muß dem ja unsere bekannteste Fernsehproduktion nicht unbedingt tatenlos zusehen.

Sollte es so sein, daß die Gründe für die Nichtsendung des Falls bei den eben genannten Behörden liegen, bitte ich um Bestätigung des Sachverhalts. Ich plane ohnehin, mich wegen der skandalösen Untätigkeit der Bürokratie und der systematischen Verschleppung der Ermittlungen, die in Deutschland einmalig sein dürften, mit Bundespräsident Köhler in Verbindung zu setzen. So jedenfalls kann es unmöglich weitergehen.

Freundliche Grüße
Waltrud Fiedler, Köln
Das war am 12. Januar. Bis heute keine Reaktion. Anzunehmen, daß es auch in Zukunft keine geben wird.


Sodann: Wieder einmal ein kleines, aber feines Schreiben an die Kripo Halberstadt geschickt, eine Mitteilung, die möglicherweise den Ermittlungskarren einen halben Zentimeter weiterschieben könnte Richtung Ziel. Polizeisprecher Pogunke bestätigte den Eingang des Papiers und versicherte, der Herr Erste Kriminalhauptkommissar Frank Götze werde antworten.
Das war am 9. Januar. Seither ruht still der See. Er ruhte immer schon still, aber so still wie jetzt hat er noch nie geruht.

Götze stammt aus dem Polizeikader der DDR. Den Fall Rimbach kennt er von Anfang an. Er ist 46 Jahre alt, geschieden und hat zwei Kinder. Seinen Polizeidienst begann er 1982 in Halberstadt. Nach einem Studium an der Zentralschule der Volkspolizei in Aschersleben übernahm er 1987 Leitungsfunktionen bei der Kripo Halberstadt. Nach der Wende wurde Götze zum Leiter des Fachkommissariates 2 "Gewaltdelikte" bestimmt. Die Bestimmer werden ihre Gründe gehabt haben.

Immer wieder warfen Heikes Eltern den Ermittlern fachliche Inkompetenz und die Absicht vor, den Fall mit Stasi-Methoden lösen zu wollen. Was ersteres angeht, die fachliche Inkompetenz, ist die Kritik sicher nicht ganz zutreffend. Die DDR hatte hier und da durchaus tüchtige Kriminalpolizisten. Ob das in Halberstadt auch so war, weiß ich nicht.

Allen Optimisten Grüße
W.F., Köln
24. Januar 2008



Herr Götze darf nicht mehr

Wie die Goslarsche Zeitung jetzt berichtete, ist dem früheren SPD-Kommunalpolitiker und derzeitigen Oberstaatsanwalt Windweh, der im Mordfall Heike ermittelt, die Basis entzogen worden. Früher bildeten Windweh und Götze ein unschlagbares Gespann - lange, lange untätige Jahre. Damit ist jetzt Schluß, es bröckelt. Fortan, so das Blatt, sei nicht mehr die Polizei in Halberstadt zuständig, sondern die Mordkommission in Magdeburg. "Das könnte neuen Schwung bedeuten", soll der als "Der Langsame" bekannte Oberstaatsanwalt fröhlich ausgerufen haben. Ob das stimmt, wird sich zeigen. Wer mich fragt, dem würde ich antworten: Jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Weitere Schritte müssen folgen.

W.F., Köln
Februar 2008



Es wird gewarnt

Ein Freund bat mich, gelegentlich die Google-Homepages kleenehexe0708 und hexesitara02 anzuklicken, beide von derselben Frau herausgegeben. Dort seien im Abschnitt "Kindesmissbrauch" womöglich wichtige Hinweise zu finden. Der Bitte kam ich nach - leider, muß ich jetzt sagen, und ich warne ausdrücklich: Der Abschnitt ist entsetzlich, er ist nichts für schwache Nerven.

W.F., Köln, 25. Januar 2008
walli.fiedler@t-online.de



Werden ihr immer dankbar sein ...

Ein goßes Hallo an Euch Alle, es ist schön zu spüren das man mit seinem Leid nicht ganz allein ist ...

Nun zu Walli Fiedler das ist das Beste was uns seid langem passiert ist.Sie hat uns in diesem 1Jahr in dem wir Sie kennen aufgebaut und versucht sich mit Kripo ,Staatsanwaltschaft und Politikern auseinander zu setzen aber wie auch wir die ganzen Jahre ,ist auch Sie nur gegen Mauer geprallt. Die Kripo Halberstadt hat es sogar gebracht Ihr die Polizei ins Haus zuschicken.Für die war esunbegreiflich das sich fremde Menschen um das Leid anderer Leute kümmern.Wir werdenIhr immer Dankbar sein ...

LiebeGrüße
Heikes Mama



Einseitig

10 000 Euro! Wieso mußt du das allein aufbringen, Walli? Hat denn Heike keine Eltern und Geschwister oder Großeltern und Onkel und Tanten oder liebe Freunde, die eine Kleinigkeit lockermachen für die Ergreifung der Täter, wenigstens 10 oder von mir aus auch nur 5 schlappe Euro? Oder ist das längst passiert und ich weiss es bloß nicht? Bitte Mitteilung.

Tim O., Dippoldiswalde
5.2.08

Lieber Tim, zu dem Thema fällt mir wenig ein. Als Regel darf wohl gelten: Nur wer an der Aufklärung eines Falls interessiert ist, lobt eine Summe aus.

Waltrud



Anruf genügt

An die Justizminísterin von Sachsen-Anhalt
Domplatz 2-4
39104 Magdeburg

Guten Tag, Frau Kolb, wie in der Presse zu lesen, soll eine sogenannte Eulex-Mission mithelfen, das Kosovo zu stabilisieren. Die von der EU schon genehmigte Delegation wird aus 1800 Beamten bestehen, darunter Polizisten, Richtern, Staatsanwälten, Zöllnern, Justizvollzugsbeamten und Verwaltungsexperten, von denen allerdings ein Teil erst noch gesucht und gefunden werden muß.

Sehr geehrte Frau Kolb, was die Staatsanwälte angeht, hätte ich einen sehr guten Vorschlag.

Freundliche Grüße
Waltrud Fiedler, Köln
17.2.08

PS. Anruf genügt.



Ich stelle heute einen Artikel der Tageszeitung BILD Magdeburg vom 22. Februar 2008 in das Blog, um dem Leser einen Blick auf den aktuellen Stand der privaten Ermittlungen - die offiziellen, d.h. amtlich-behördlichen, sind längst eingestellt worden - zu ermöglichen. Meine Zwischenbemerkungen sind kursiv (schräg) gesetzt.

12 Jahre nach dem Horrormord an Heike
Strafanzeige gegen den Staatsanwalt
Von Andreas Radeck

Wernigerode/Bad Harzburg - Seit fast 13 Jahren kämpft Maria Rimbach (50) um Gerechtigkeit für ihre ermordete Tochter Heike (+19). Jetzt erfuhr die Mutter: Womöglich wurde bei den Ermittlungen geschlampt. Sie erstattete Strafanzeige gegen den zuständigen Oberstaatsanwalt - wegen Strafvereitelung im Amt. Auslöser war ein Treffen zwischen zwischen Maria Rimbach und dem prominenten TV-Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke (37) aus Köln. Er hatte zugestimmt, in den verstaubten Akten des ungeklärten Horrormordes von Lüttgenrode (Harzkreis) nach Spuren zu suchen.

Heike Rimbach starb am 28. August 1995 in ihrem Elternhaus. Laut Polizei-Akte wurde sie in ihrem Zimmer gewürgt und auf den Dachboden geschleppt. Dort stach der Mörder 34 mal auf sie ein, zertrümmerte ihren Schädel mit einem Schürhaken. Anschließend wurde Heike aufgehängt ...

Zum erstenmal seit dem Mord vor 12 Jahren wird hier die Abfolge der einzelnen Handlungen, die zu Heikes Tod führten, so aufgelistet, wie sie offenbar wirklich stattgefunden haben: Zuerst wurde sie gewürgt, und ich denke: bis zur Bewußtlosigkeit. Sie muß aus der Ohnmacht erwacht und schwer geschlagen worden sein, denn das Zimmer war voller Blut. Ein Regiefehler, gerade dies hatten die Täter vermeiden wollen.

Spezialist Benecke, bekannt aus der US-Krimi-Doku "Medical Detectives", entdeckte tatsächlich was. Der Kriminalbiologe zu BILD: "Es gibt verblüffende Spuren von Personen, die mit der Tat etwas zu tun haben könnten. Nach den Akten sind diese Spuren entweder untergegangen oder wurden nicht verfolgt." Es geht um die genetischen Fingerabdrücke zweier Männer, die an Heikes T-Shirt und an dem Strick, mit dem das Mädchen erhängt wurde, festgestellt wurden.

Anzunehmen ist, daß vier Täter zugange waren. Der erste würgte und schlug sie. Der zweite stach mit einem Messer auf sie ein. Der dritte nahm einen Schürhaken, der vierte hängte sie auf. Jeder hatte eine spezielle Tötungsart, jeder einen triftigen Grund für sein Handeln, jedem verschloß eben dieses Handeln den Mund für alle Zeit - nach dem Motto "Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen." Deshalb blieben alle bisherigen Ermittlungen stecken, die Viererbande hält zusammen wie Pech und Schwefel. Freilich: Löst sich ein Stein aus der Mauer, fallen die andern hinterher.
Wenn Benecke mitteilt, er habe die genetischen Fingerabdrücke zweier Männer in den Akten gefunden, dann müßte der erstere Abdruck von dem Mann stammen, der Heike in ihrem Zimmer würgte und brutal schlug, und der zweite Abdruck von jenem Mann, der die Aufgabe hatte, sie aufzuhängen.
Rein rechnerisch, rein theoretisch.
Denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß die vom Madendoktor Benecke entdeckten Aktenabdrücke weder neu noch eindeutig sind. Einfach deshalb, weil sie zum Kreis derer gehören, die als "tatortberechtigt" gelten. Unter Tatortberechtigten sind Leute zu verstehen, die schon vor Heikes Tod legalen Zugang zum Mordhaus hatten und irgendwann zum späteren Opfer und zu gewissen Dingen Kontakt gehabt haben könnten.


"Das ist unfassbar", sagt Maria Rimbach. "Damals hatte die Kripo sogar mich in Verdacht, hörte mein Telefon ab. Aber diese beiden Typen hat man offenbar nicht in die Mangel genommen."

Oberstaatsanwalt Helmut Windweh (60) reagierte gelassen auf die Anzeige: "Der Fall ist ausermittelt. Es gab gegen niemanden einen hinreichenden Tatverdacht. Trotzdem überprüfen wir natürlich jeden Hinweis."

Windweh ist, mit Verlaub, ein Aussitzer. Leichtere Problemfälle werden mit der rechten, schwerere mit der linken Backe totgesessen. Der ehemalige SPD-Kommunalpolitiker ist der Kurt Beck der Halberstädter Justiz. Zudem muß befürchtet werden, daß der Herr Oberstaatsanwalt selbst dann noch keinen hinreichenden Tatverdacht erkennt, wenn sich ihm die Täter persönlich mit Straße und Hausnummer vorstellen.

Mittlerweile hat Maria Rimbach sechs weitere Aktenordner (u.a. mit Tatortfotos) von der Polizei bekommen. "Die werde ich jetzt ebenfalls nach Köln schaffen."
Wer weiß, was Dr. Benecke noch entdeckt ...

Ja, wer weiß.

Allen fleißigen Lesern und Mitrednern und, vor allem, Mitdenkern
einen Gruß aus Köln von
Waltrud Fiedler, der Unermüdlichen
3. April 2008



Klare Spur zu den Tätern

Der Mitteldeutsche Rundfunk schrieb vor einem Monat, genau gesagt am 7. März:

"Seit fast dreizehn Jahren gibt es in Sachsen-Anhalt den ungelösten Mordfall an der damals 19-jährigen Heike Rimbach. Was sich jetzt herausstellt, lässt Beobachter, die den Fall schon lange verfolgen, einen handfesten Justizskandal vermuten. Hat etwa die Staatsanwaltschaft die Hausaufgaben nicht gemacht? Heike Rimbach bittet Star-Forensiker Mark Benecke um Hilfe. Nach intensiver Einarbeitung in den Fall findet dieser auch schnell eine klare Spur zum Täter ..."

Voila! Wenn es bereits Anfang März eine "klare Spur" zum Täter gibt, wieso läuft der dann immer noch frei draußen herum? Oder ist er auf der Flucht oder hat er sich freiwillig in die Bad Harzburger Sümpfe gestürzt, und wir wissen es bloß noch nicht, weil der sehr ehrenwerte Herr Windweh mit Genehmigung seiner leitenden Vorgenossen, der Frau Justizministerin und des Herrn Innenministers, in den Urlaub gefahren ist?

Etwa einen Monat später, genau gesagt am 4. April, erneuert der Mitteldeutsche Rundfunk seine Vorwürfe und verweist nochmals auf Mark Benecke, der dem Sender wiederum erkärt, seiner Meinung nach gebe es eine klare Spur zum Täter. "Mit einem Gen-Test bei mehreren bislang nicht geprüften Tatverdächtigen hätte der Fall", so Benecke, "vielleicht schon längst geklärt sein können."

Bislang nicht geprüfte Tatverdächtige? Lesen wir da richtig - die gibt es? Und gleich mehrere? 13 lange Jahre nicht geprüfte Tatverdächtige? Treten Sie zurück, Oberstaatsanwalt Windweh. Wenn Sie bereit sind, das nicht gleich und nicht sofort zu tun, sondern auf der Stelle, dann würde ich für Sie hier im Dom sogar eine Messe lesen lassen!

Mit den besten Grüßen
Walli Fiedler, Köln
6. April 2008



Wer fuhr den Lkw am Mordtag?

Hallo, vor Jahren habe ich mich einmal in dem Tötungsdelikt H. Rimbach schlau gemacht. Die interessantesten Fragen aus dieser Recherche sind:

- Wer fuhr am Montagvormittag mit dem Rimbach-LKW zum Vorwerk? (ca.11.30)
- Warum wurde bei der makaberen Spurenlage im Schlafzimmer/Wohnhaus Heike nicht von ihren eigenen Leuten gefunden?
- Warum wurde erst am nächsten Morgen die Polizei (Herr E.) gerufen?
- Warum weis ein Bekannter der Familie wie der Knoten des Strickes NICHT aussah, obwohl nur die Schlinge in den Medien gezeigt wurde? War er vorher am Fund/Tatort?
- Warum wurde der gesamte Tatbereich nicht mit Luminol abgearbeitet? Bei so einem Todeskampf ist davon auszugehen, das der Täter auch verletzt wurde.
- Warum mußte Heike ihren Freund verlassen und den "genehmeren" Freund nehmen?
- Warum wurde das Auto ihres Ex Freundes von der Polizei zerlegt, obwohl DAS Auto bei diesem Tötungdelikt keine Rolle spielte? (der Firmen-LKW wurde m.W nicht untersucht)
- Warum wurden die "wackeligen" Alibis vom Vater und dem Kompanjon nicht sauber hinterfragt?
- Was wußte Heike das sie sterben mußte?
- Warum wurde der vorangegangene Mord am Alfred auf dem Betriebsgrundstück der Rimbachs als Selbstmord hingestellt, obwohl die Spurenlage eindeutig auf Mord deutet?
- Was wußte Alfred das er sterben mußte? Wem nutzte dieser Mord/Morde?

Einen Spezialisten einzuschalten ist sicher gut, nur sollte erst einmal der Fall komplett und nach den Regeln der Recherche abgearbeitet werden. Denn ein ortsfremder Täter scheidet durch das Tatgeschehen m.E. aus. Bei mir stehen zwei Männer aus dem Bekanntenkreis oben auf der Liste.

Vidocq
14. April 2008

Aus Dieter Mückters Internetforum "Ungeklärte Morde"



Lähmende Maschinerie

Guten Tag, Herr Professor ..., ich danke Ihnen sehr für Ihren Brief vom 22. April. Noch mehr freue ich mich darüber, daß Sie nicht entmutigt aufgeben, sondern tun wollen, was in Ihren Kräften steht.

Heute am 26. April habe ich der Justizministerin von Sachsen-Anhalt, Frau Angela Kolb, ein persönliches Schreiben geschickt mit dem Ersuchen, auf den Halberstädter StA Helmut Windweh zu dem Zweck einzuwirken, Ihr Angebot rasch und positiv zu beantworten. Dem Schreiben fügte ich Ihren Brief vom 22. April als Kopie bei.

Wie ich die deutschen Behörden kenne, wird sich Frau Kolb zwischen drei und fünf Wochen Zeit lassen (hier muß ich mich im Moment korrigieren: Frau Kolb ließ nach noch nicht mal 14 Tagen auf meine Eingabe antworten - eine echte Überraschung!), das Schreiben weiter zu reichen, und Herr Windweh noch einmal zwischen sechs und acht Wochen, darauf zu reagieren, so daß wir im Normalfall mit über einem Vierteljahr totaler Funkstille zu rechnen haben. Das ist traurig, aber hierzulande das übliche. Ich bitte um Entschuldigung, daß ich Sie in diese lähmende Maschinerie mit hineinziehe, ohne daß Sie je Aussicht hätten, den Dank des Vaterlands zu empfangen.
Sobald ich von irgendeiner Seite Nachricht habe, melde ich mich sofort.

Herzliche Grüße aus Köln
walli.fiedler@t-online.de
26. April 2008



Lügen

Es ist gelogen, daß Heike mit Eltern und Geschwistern in Frieden und Eintracht lebte.
... daß das ehemalige DDR-Grenznest Lüttgenrode als neuer Wohnort der Familie rein zufällig ausgewählt wurde.
... daß sich die Dorfbewohner feindselig verhielten.
... daß sich Heike im neuen Wohnhaus, der einstigen LPG-Schäferei, wohlfühlte.
... daß Halbbruder M. der letzte aus der Familie war, der sie lebend sah.
.... daß der Metzger Jürgen M. ein Verhältnis mit Heike hatte und sich im Haus auskannte.
... daß Heike am Mordtag ausschlafen wollte.
... daß sie noch schlief, als die Familie morgens das Haus verließ.
... daß der Mord eine unvorbereitete, spontane Handlung war.
... daß es sich um einen einzigen Täter handelt.
... daß Heike am Montag NACH 10 Uhr vormittags starb.
... daß es sich bei dem Obstmesser und dem Schürhaken um die Tatwerkzeuge handelt.
... daß "die Tatwerkzeuge" von außerhalb stammen.
... daß am Nachmittag, als die Familie von der Arbeit nach Hause kam, niemand die Blutspuren im ersten Stockwerk und das Chaos in Heikes Zimmer bemerkt haben will.
.. daß Heikes Jacke, ihr Geld und ihre Papiere verschwunden waren.
... daß sie zwei Tage lang vom Stiefvater gesucht wurde.
... daß sie durch Zufall gefunden wurde.
... daß eine Katze den Wegweiser spielte.

Zwei in der Nähe von Lüttgenrode wohnende Hexen, die anonym bleiben wollen.


6. Mai 2008




Wie der Herre, so's Gescherre

Am 11. April schickte ich der Kripo Magdeburg, die für den Fall neuerdings zuständig ist, folgende mail:

An Polizeidirektion Magdeburg
poststelle@md.pol.lsa-net.de

Im seit über 12 Jahren unaufgeklärten Mordfall Heike Rimbach (Lüttgenrode/Harz) weist der Forensiker Dr. Mark Benecke öffentlich darauf hin, daß es im Ergebnis seiner Ermittlungen "eine klare Spur" zu den Tätern gibt, s. mein Google-Blog "An einem Spätsommermorgen". Es ist mir rätselhaft, weshalb die Polizei trotz dieses Sachverhalts nicht reagiert.


Heute ist der 5. Juli. Bisher hielt es die Magdeburger Kripo nicht für erforderlich, auf die mail zu antworten. Das hängt vielleicht damit zusammen, daß der Dienstherr dieser Brigade, der Innenminister Holger Hövelmann (SPD), schneidiger Politoffizier der ostdeutschen sog. Nationalen Volksarmee war und grundsätzlich nur Leuten antwortet, die ebenfalls der NVA angehörten. Das färbt natürlich ab, denn wie der Herre, so's Gescherre.

Trotzdem beste Grüße an Freund und Feind von
Walli Fiedler in Köln